Sprachentwicklung bei Kindern: Warum Musik dabei hilft

Sprachentwicklung bei Kindern: Warum Musik dabei hilft

Bereits im Mutterleib beginnt die Sprachentwicklung bei Kindern. Babys reagieren bereits hier auf Töne und Geräusche. Schon Neugeborene haben ein feines Gespür für Musik. Kinderlieder, Bewegungslieder sowie Sing- und Klatschspiele faszinieren alle Kinder. Zudem fördern sie die Sprachentwicklung der Kinder und helfen ganz nebenbei, die Eltern-Kind-Bindung zu stärken. Doch was ist es, das Babys und Kleinkinder so in den Bann zieht, wenn man ihnen etwas vorsingt?

 

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Sprachentwicklung und Musik

Musik und Sprache sind eng miteinander verknüpft. Lieder bestehen aus Rhythmus und Melodien. Und auch beim Sprechen nutzen wir sogenannte prosodische Elemente wie die Stimmhöhe, Satzmelodie, Rhythmus, die Lautstärke. Unsere Wörter bestehen aus Silben, die unterschiedlich betont werden, z.B. So-fa, Sa-lat, Scho-ko-la-de etc. Jede Sprache hat ein eigenes Betonungsmuster. Und wir nutzen diese rhythmische Kompetenz für den Aufbau unseres Wortschatzes und der Grammatik. Es besteht ein Unterschied, wenn ich sage „UMfahren“ oder „umFAHREN“, „Ein Schmetterling!“ vs „Ein Schmetterling?

Gesprochene Sprache ist ohne Prosodie also nicht denkbar! Können Kinder diese Elemente sicher anwenden, spricht man von der prosodischen Kompetenz. Aber das will eben erst gelernt sein! Die Forschung zeigt zudem, dass Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen (insbesondere Problemen in der Grammatik) auch Auffälligkeiten in ihren musikalischen Fähigkeiten haben. Und ein Training musikalischer Strukturen zur Verbesserung der Sprachentwicklung bei Kindern führen kann. Übrigens können Kinder mit unserem Musikspielzeug Set ihre Sprache spielerisch fördern. Probiert es doch gerne aus.

Sprachentwicklung bei Kindern durch Musik fördern? Warum Rhythmus und Lieder so wichtig für die Sprache sind

  1. Musikalische Angebote unterstützen die Wortschatzerweiterung, denn durch Rhythmus, Betonung und Sprechpausen können Kinder Wörter im Sprachstrom leichter erkennen und erlernen.
  2. Melodien und Rhythmen fördern auch die sogenannte phonologische Bewusstheit. Also den Umgang mit Wortlängen, Silben, Reimen und einzelnen Lauten. Das wiederum ist die Voraussetzung für das Lernen von Lesen und Schreiben.
  3. Singen ist Stimmhygiene und fördert die Sprachentwicklung. Die Artikulationswerkzeuge (Zunge, Gaumen, Lippen usw.) erhalten stets neue Impulse, um ausprobiert und trainiert zu werden. Zudem steckt ein tolles Lernprinzip hinter Kinderliedern: Die Wiederholung! Die Kinder hören, singen und/oder sprechen die Liedtexte mehrmals. Dadurch werden Satzstrukturen, Wörter und Sprachrhythmus leichter verinnerlicht. Eine super Methode der Sprachförderung!
  4. Man geht auch davon aus, dass die Verbindung von Sprache und Musik beide Gehirnhälften anspricht und neuronale Verknüpfungen ausbildet. Musikalische Angebote fördern das aktive Zuhören, die Merkfähigkeit und – da Kinder bei solchen Angeboten immer voraussehen müssen, welcher Rhythmus oder welches Wort als Nächstes kommt, wird auch das serielle Denken und damit das phonologische Gedächtnis angeregt. Tolle Übungen für die Sprachförderung bereist für U3 Kinder.

Was können Eltern zu Hause für die Sprachentwicklung ihrer Kinder tun?

Gemeinsam singen, musizieren und tanzen 

Das Singen von Kinderliedern oder das Summen selbstausgedachter Melodien, Kinderreime, Klatschspiele, Bewegungslieder, oder die Nutzung von Instrumenten – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, denn bei all dem lernen Babys und Kinder Sprache. Oft können schon Kleinkinder die Liedtexte mitsingen und denken sich eigene Reime aus.

Fingerspiele machen

Für Babys und Kleinkinder unter 2 Jahren eigenen sich Fingerspiele sehr gut. Bei Fingerspielen können die Kinder durch die Kombination von Reim und Bewegung den Zusammenhang zwischen Sprechen und Handeln leichter nachvollziehen. Außerdem werden beim Klatschen, Laut- und Wortwechsel spielerisch geübt. All das bildet eine Vorstufe zum aktiven Zuhören und fördert die Merkfähigkeit und Vorstellungskraft.

Schlaflieder als Zu-Bett-geh-Ritual

Schlaflieder eignen sich von Geburt an um die Sprachentwicklung bei Kindern zu fördern. Babys und Kleinkinder, mitunter sogar Schulkinder – sie alle lieben es von einem Schlaflied in die Nacht begleitet zu werden. In vielen Familien gehört das Schlaflied-Singen ganz fest zum Zu-Bett-geh-Ritual. Das hat absolut seine Berechtigung, da es neben entspannenden Effekten für Nähe und Zusammenhalt in der Familie sorgt.

Hier noch ein genereller Tipp für zu Hause und Kindergarten: Von Natur aus sind die Stimmlippen von Kindern kürzer als die von Erwachsenen. Dies liegt daran, dass der kindliche Kehlkopf noch kleiner ist als der von Erwachsenen. Zu tief angestimmte Lieder zwingen Kinder zum ungünstigen Schreigesang. Um Schädigungen dieser Art vorzubeugen, sollten Kinderlieder stets etwas höher angestimmt werden und man sollte möglichst innerhalb eines bestimmten Tonumfangs bleiben. Dann ist das Singen eine wunderbare Stimmhygiene und kann kindlichen Stimmstörungen vorbeugen! 

 

Patricia Pomnitz ist Mama einer Tochter, Sprachtherapeutin, Therapiewissenschaftlerin, diplomierte Legasthenietherapeutin. In ihrem Alltag behandelt sie Kinder mit Sprach-, Sprech- und Schriftsprachstörungen oder muskulären Auffälligkeiten im Mund- und Gesichtsbereich. Als freie Dozentin unterrichtet sie Logopäd:innen und Pädagog:innen zum Themenkomplex Sprachentwicklung und Sprachförderung. Eines ihrer Herzensthemen ist die Elternberatung und -anleitung! Deshalb hat sie die Online-Plattform Sprachgold gegründet. Hier können sich Eltern beraten lassen und mit Videokursen lernen ihre Kinder sprachlich zu unterstützen.

Viel Freude beim Ausprobieren.

Herzliche Grüße
Patricia von Sprachgold
Freie Dozentin für Logopädie und Pädagogik & Gründerin von Sprachgold

 

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